Corona - Was hilft Dir bei Überforderung oder Angst?

Frau am Strand (photo by Luca Bravo on Unsplash)

Erschreckend viele Menschen fühlen sich gerade irritiert, überfordert oder haben Angst vor der Zukunft. Wenn Du auf diesem Blog gelandet bist, geht es Dir oder einem Dir nahen Menschen vermutlich auch so. Dazu kann ich Dir drei einfache Übungen empfehlen, die helfen können, aus der durch die Medien erzeugten Angst herauszutreten.

Schreibe Dir auf, was Dir Corona Positives gebracht hat.

Zuerst notierst Du Dir, was Dir an der jetzigen Situation nicht gut tut. Welche Gefühle hast Du dabei? Wenn Du die Gefühle wie Unwohlsein, Irritation, Angst, Melancholie etc. wahrgenommen hast (bitte nicht länger damit aufhalten, max. 2 Minuten das Negative wahrnehmen, reicht völlig aus), hälst Du Dir bewusst ein innerliches Stoppschild vor und stellst fest, dass das nunmehr beendet ist. Den Zettel entsorgst Du. Am besten gründlich zerreißen oder falls Du eine sichere Möglichkeit dazu hast, verbrennen. Schreibe Dir nun alles auf, was Dir Corona Positives gebracht hat. Wenn Dir mindestens 10 Punkte einfallen (es können auch ganz kleine Punkte sein), dann schreibst Du Dich selbst sofort aus Überforderungsgefühle heraus. Wann immer die unguten Gefühle zurückkehren, entscheidest Du Dich wieder klar, Dich für die positive Seite des Lebens zu öffnen. Vielleicht kannst Du zur Verstärkung ab und zu auf Deinen Zettel schauen, was es Dir Positives gebracht hat. Probiere es aus, schau, ob es Dir etwas bringt und nutze diese Seite als Hilfestellung. Komme wieder und schreibe Deine Erlebnisse unten in den Kommentar.

Wie die Schreibübung funktionieren kann, zeige ich Dir an meinem Beispiel:

Als im März angekündigt wurde, dass Schule und Hort schließen, war ich mir unsicher, ob ich als Privat-Grundschullehrerin tauge und ob wir hier zu dritt dauerhaft zu Hause ohne viel Kontakt zu anderen Kindern überleben. Mein Vater gehört nach den aktuellen Daten zu einer Hochrisikogruppe. Das macht mir Angst.

Angst und Unsicherheit dürfen jetzt bewusst gehen. Dafür habe ich handfeste Gründe, was es mir ohnehin leicht macht, an die Angstfelder der anderen nicht anzudocken:

Meine eigene Wahrnehmung zu Corona (und nicht die der anderen)

Als ich letzte Woche in Berlin war (ich wohne mittlerweile in einem Dorf in der Nähe von Berlin) war für mich vor allem eine Pause spürbar, die gerade für alle entsteht - und dass sie dringend von den meisten Stadtbewohnern gebraucht wird. Die gesamte Schwingung um mich herum war auf einer sich beruhigenden Richtung unterwegs. Die Stimmung in Berlin hatte ich vorher immer als überreizt wahrgenommen. (Ich vermute, dass es sich in den anderen Großstädten in dieser Hinsicht nicht anders anfühlt, wobei ich wenig Lust verspüre, mich in die Energie jeder Stadt reinzustellen, um diese These für ganz Deutschland zu untermauern. ;-))

Meine Tochter bekommt zwei Mal Sommerferien

Meine Tochter kam im letzten Sommer in die erste Klasse. Dort hat sie sich nicht besonders wohlgefühlt. Wichtigstes pädagogisches Mittel des Lehrkörpers: Rumschreien. Darauf kann sie gut verzichten. Ich bin froh, dass sie jetzt soviel Pause bekommt, dass sie zwei Mal Sommerferien hat. So viel seelische Kapazität, um sie jeden Nachmittag nach der Schule und Hort zu erden, habe ich eigentlich nicht bzw. für viel etwas anderes war kein Raum mehr, was ich schon selten blöd fand.

Meine Selbstwirksamkeit steigt spürbar

Schulpflicht hielt ich früher für notwendig für alle. Doch nun habe ich festgestellt, dass ich Freilernern viel näher bin als gedacht. Es ist so viel einfacher, meine Tochter zu Hause zu unterrichten als ich mir das jemals vorher hätte vorstellen können (bisher hatte ich Freilerner eher für realitätsfern und ganz schön taff gehalten). Nun ordne ich diesen Zustand für meine Familie als riesigen Zuwachs an Eigenmacht und Eigenverantwortung ein, weil ich ihn selbst erlebe und nicht nur im Internet über Kinder ohne Schule lese. Ich erlebe jeden Tag, wie meine Tochter mit Begeisterung von sich aus Schreiben, lesen und rechnen lernt. Sie ist ein Bündel sprühender Kreativität. Unsere Seelen wachsen jeden Tag gemeinsam.

Katze im Homeoffice (photo by Paul Hanaoka on Unsplash)

Stay Home und genieße die Pause

Ich habe für mich festgestellt, wenn ich nur noch alle zwei Wochen einen Tag nach Berlin fahre und vielleicht noch einmal zwischendurch im nächsten Ort einkaufen gehe, dass mir das unglaublich gut tut. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich so häuslich wäre. Ich bin eigentlich immer total gerne ins Café gegangen und war durchaus umtriebig. Aber eben auch häufig und tief erschöpft. Nun habe ich durch die von außen auferlegte Pause auf einmal so viel Freiraum, von zu Hause ein paar Stunden in der Woche auf meinem Sofa kreativ sein zu können und das mit Kind und komplett alle mitversorgen dürfen (mein Mann wurde dauerhaft ins Homeoffice geschickt.)

Physischer Abstand ist großartig

Der Abstand in den Supermärkten tut mir gut. Ich finde es großartig, dass mich Rentner vor dem Kühlregal nicht verdrängen können, weil ich keine Lust auf ihr Feld direkt neben mir habe und daher lieber zur Seite gehe. Sie trauen sich nicht mehr, so dicht an einen heranzutreten. An der Kasse schiebt mir niemand mehr seinen Einkaufswagen in die Hacken und die Kassiererinnen müssen warten, bis ich mein Zeug eingepackt und gegangen bin. Sie können nicht mehr mit den Lebensmitteln des nächsten Kunden Druck ausüben, schneller einzupacken. Diesen Effekt haben mir schon einige andere bestätigt. 1,5m Abstand fühlt sich im öffentlichen Raum sehr angenehm an.

Regelmäßiger Sport zu Hause

Mein Yogalehrer, den ich wegen meiner vielen Vorerkrankungen schon länger nicht gesehen habe, bietet auf einmal Yoga online an. Er kommt zu mir nach Hause. Ich bin ihm so dankbar. Es ist niedlich, ihm zuzusehen, wie er mit zoom kämpft. Er stellt dann immer fest, dass für ihn die Umstellung groß sei, schließlich sei er absoluter Fan von direktem “Facelook”. Ich hoffe jetzt einfach, dass er so viel Übung bekommt, dass er sich einen Kurs pro Woche online vorstellen kann. (Ohne Anfahrt und sofortiger Erholung danach kann ich wieder Sport mitmachen, das ist super schön.) Abgesehen davon hat er uns noch etwas Interessantes erzählt: Er hat in seiner Yoga-Ausbildung gelernt (er ist Inder und hat die volle 12-Jährige Ausbildung in Indien absolviert plus Ayurveda-Studium), dass zur persönliche Hygiene Waschen, richtiges Essen, lichtvolles Denken, Yoga, Meditation, Pranayama usw. gehört und!!!: zu einer guten persönlichen Hygiene gehören auch 1,5 -2 m Abstand halten zu anderen Menschen. Ist doch interessant, dass wir jetzt alle etwas zu tun bekommen, was in alten Yoga-Schriften empfohlen wird?

Pause für die Natur

Nicht nur mir tut die Ruhe unheimlich gut. Wenn ich in den blauen Himmel schaue, dann habe ich noch nie die Luft so sauber und den Himmel so intensiv erlebt. Die Erde erholt sich gerade in rasender Geschwindigkeit. Vermutlich wird dieser Zustand nicht von Dauer sein. Wenn unsere Wirtschaftsfritzen nach Corona meinen, man müsste jetzt erst recht aufs Gas treten und besonders viel Dreck in die Luft pusten, um all das angeblich Verlorene aufzuholen. (Wenn man sich überlegt, dass Zeit eine Illusion ist, wirkt es noch absurder als solche Aussagen schon zu normalen Zeiten sind.) Doch im Grunde wissen wir jetzt alle und haben es mit all unseren Sinnen einschließlich unserer Meßgeräte zu Stickstoffen und co. zum Anfassen für jeden Skeptiker in 3D und Farbe erlebt, wie schnell wir unserem Planeten etwas Gutes tun können und wie schnell er darauf dankbar reagiert. Auch daraus kann ich tiefes Vertrauen in die Zukunft ziehen.

So ähnlich oder auch ganz anders kann Deine Aufzählung aussehen, was Du der aktuellen Situation Positives abgewinnen kannst.

leaves (Photo by Rémi Walle on Unsplash)

Eine weitere Möglichkeit: Angst rauspusten

Das schamanische Ritual, sich drei Blätter von einem Baum zu nehmen, oder drei einfache Steine aus der Natur, Dir vorstellen, wie Du die unangenehmen Gefühle hineinpustet, während Du sanft auf Deine Blätter oder Steine pustet, kann Wunder wirken. Dein Unterbewusstes kann dieses Bild wunderbar annehmen. Anschließend entlässt Du die Steine oder Blätter wieder in die Natur. Da wir noch spazieren gehen können, ohne gegen irgendwelche öffentlichen Auflagen zu verstoßen, ist diese Übung in jedem Park überall möglich. Dieses Ritual hilft, wenn es darum geht, etwas loszulassen, was nicht zu uns gehört. Und die Angst, die gerade in den Medien erzeugt wird, gehört definitiv nicht zu uns. Insofern Rauspusten kann Dir Erleichterung bringen. Probiere es aus. Eine Variante davon ist, Dir eine Kerze anzuzünden, Ministöckchen in der Größe von Zahnstochern zu suchen, Deine Gefühle in die Stöckchen zu pusten und dann zuzusehen, wie Du sie abbrennst. (Das ist zumindest die sichere Balkonvariante, ohne einen Waldbrand zu verursachen. Zumindest in Brandenburg herrscht gerade höchste Waldbrandstufe, also ist ein Lagerfeuer mit größeren Stöcken nicht angesagt.)

Ho’oponopono mit Corona

Corona ist ein Virus und damit ein Teil der Lebewesen auf diesem Planeten. Damit kannst Du auch mal probieren, ob Dir ein Vergebensritual (Ho’oponopono) hilft. Ich fand es für mich sehr kraftvoll. Hole ein Gefühl von Dankbarkeit oder Liebe in Dir hoch. Z.B. denke an Dein Kind, als noch ganz klein war, oder an Dein Haustier oder an einen wunderschönen Urlaubsort, an dem Du einmal warst. Dann sage laut folgende Sätze:

  1. Corona, ich vergebe Dir!
  2. Corona, ich segne Dich!
  3. Corona, ich danke Dir!
  4. Corona, ich liebe Dich!

Wenn Du das Gefühl der Dankbarkeit, Liebe oder Wertschätzung in Dir halten kannst, während Du diese Sätze laut aussprichst, kann Angst nicht gleichzeitig in Dir für Kummer sorgen. Wir können nicht Liebe und Angst gleichzeitig spüren.

Haltet Abstand oder anders gesagt:

Ich würde zur Unterstützung empfehlen, ganz klare Grenzen bei den Mengen an Infos aus den Medien zu setzen, egal ob Zeitung, Fernsehen, Twitter oder Facebook. Setzt man sich zu vielen Nachrichten aus, wird im Moment irgendwann selbst der Robusteste ganz aufgeregt und sitzt nur noch zu Hause mit Schokolade auf dem Sofa. (Zumdest hat man bei uns den Eindruck. Im Supermarkt fehlt nicht nur das Klopapier, auch das Süßigkeitenregal wirkt ein geplünderter als sonst.)

Natürlich weiß ich, dass gerade Menschen ihre Familienangehörige im Krankenhaus wissen und sie nicht besuchen dürfen. Vielleicht verlieren sie sie sogar. In den Straßen und Supermärkten liegt eine unheimliche Angstschwingung. Läden und Cafés sind geschlossen, die Straßen unangenehm leer. Manch einer weiß nicht, ob er im nächsten Monat noch seine Brötchen verdienen kann…

Es geht mir nicht um beschönigen. Nur: merkst Du, wie stark die Energie sinkt, allein durch das Lesen dieser drei Zeilen und hilft es irgendjemandem, wenn Deine Energie sinkt?

Das tut es leider überhaupt nicht. Helfen kannst Du Dir und anderen sinnvoll, wenn **Deine Energie steigt.

Osterangebot

Wenn Du gerne von mir Hilfe haben möchtest, dann buche Dir ein kostenloses Strategiegespräch. Um in der Corona-Krise meinen Teil zur Besänftigung der Zeitlinien anzubieten, kannst Du bei mir ein kostenloses lösungsorientiertes Coaching in Anspruch nehmen.

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