Achtsam in kollektiven Angstfeldern – Teil 1


Wenn KI die Stimmung drückt: Warum feine Menschen jetzt innere Stabilität brauchen

Ich muss zugeben: Für mich persönlich war das Thema KI und Arbeitsplatzunsicherheit lange kein besonders interessantes Thema.

Es hat mich eigentlich nur ein bisschen irre gemacht, weil ich die Technik zwar für Marketing-Zwecke brauche, aber ich sie zugleich nicht so richtig durchdringe. Wie eine Waschmaschine mit zu vielen Knöpfen. mit der ich dringend ein Ziel erreichen will: gewaschene Wäsche. Ansonsten interessierte mich das Ganze nicht.

Eine Trauma-Therapeutin kann man nicht durch KI ersetzen, eine KI kann auch keine Energie an Gruppenabenden channeln. Ich fühle mich sicher. Durch meine tägliche Achtsamkeitspraxis, die intensive innere Arbeit und die spirituelle Schulung über viele Jahre habe ich ziemlich kostant das Gefühl: Ich bin geschützt. Klar. Geerdet.

Und doch begann etwas zu „wackeln“ – nicht in mir selbst, sondern in der feinen Schwingung meiner Arbeit mit Klient*innen.

Es war nicht gleich greifbar. Keine Angstattacken. Keine Panik. Aber da war eine andere Art von Unruhe in Erstgesprächen, in der Wortwahl, im Blick. Menschen, die normalerweise sehr strukturiert, klar und gut angebunden sind, wirkten plötzlich ein wenig… verwirrt. Unfokussiert. Abwartend. Wie unter einem leichten Nebel. Auch mein Buchungsverhalten veränderte sich – nicht dramatisch, aber fühlbar.

Ich fragte mich:

Woher kommt diese kollektive Stimmung?
Liegt es an den Kriegsnachrichten? Erschreckenderweise haben wir uns daran aber eigentlich schon gewöhnt. Die ständigen Auseinandersetzungen am Rande, die die Außengrenzen der EU stabil halten, gehören förmlich zum Alltag dazu…
Warum ist plötzlich weniger Zuversicht im Raum – trotz aller Tools, allen Fortschritts, allen Möglichkeiten?

Also begann ich zu recherchieren. Und auf einmal war es überall.
Ohne Absicht saß ich in einer KI-Schulung. Der nächste Podcast? KI. Beim Friseur? Diskussion über mögliche Jobverluste durch Chatbots. Und dann sah ich diesen Satz auf Time.com:

“I spent my life measuring risks.
AI rings every one of my alarm bells.”

(“Ich verbrachte mein Leben mit Risikobewertung. KI lässt alle Alarmglocken bei mir schrillen.”)

Ich verstand: Diese kollektive Stimmung kommt nicht von ungefähr.


Was sagt die Forschung?

Meine intuitive Wahrnehmung bestätigten sich mir durch klare Daten:

  • Laut EY AI Barometer glauben 59 % der Deutschen, dass durch KI langfristig weniger menschliche Arbeitskraft gebraucht wird.
  • Gleichzeitig wiegen sich viele (zu viele?) in Sicherheit: Nur 44 % halten den eigenen Job für gefährdet.
  • Eine gefährliche Fehleinschätzung, so die Welt – denn unterschwellige Angst bleibt unbewusst aktiv.
  • In der EU insgesamt gehen 66 % der Beschäftigten davon aus, dass KI Jobs vernichten wird.
  • Zum Vergleich: In den USA sorgen sich bereits 71 % der Beschäftigten um ihre berufliche Zukunft – deutlich mehr als hierzulande.

Was heißt das konkret?
Die Angst ist da – aber bei uns in Deutschland oft noch im „Anflugmodus“. Wie ein Wetterumschwung, der sich erst über das Nervensystem zeigt, bevor er in Worten greifbar wird.


Warum betrifft das gerade Menschen mit Trauma oder Burnout?

Menschen mit Bindungstrauma, chronischem Stress oder hochsensibler Wahrnehmung reagieren schneller auf kollektive Spannungsfelder. Auch wenn sie keine Nachrichten lesen – sie spüren, wenn sich etwas verändert.
Das Nervensystem ist „gestimmt“ auf feine Alarmzeichen, auch aus dem Umfeld.

Wenn dann unterschwellig von „überflüssig werden“, „Automatisierung“, „Rationalisierung“ die Rede ist – verbunden mit einem diffusen Kontrollverlust – kann das innere Schutzsystem anspringen, noch bevor es rational verstanden wird.

Deshalb ist es so wichtig, dass wir das ernst nehmen.
Nicht als Panikmache. Sondern als Einladung, frühzeitig psychisch zu stabilisieren, bevor sich Angst im Körper festsetzt.


Und was hilft?

Ich werde in den nächsten Teilen dieser Serie einfache, aber wirksame achtsamkeitsbasierte Übungen teilen, die du nutzen kannst, um dich wieder mit deinem inneren Boden zu verbinden.
Nicht, um die Welt auszublenden – sondern um sie klarer zu sehen.
Mit mehr Kraft. Mehr Ruhe. Und mit der Fähigkeit, nicht jedem Angstfeld aufzuspringen.

Denn genau das brauchen wir jetzt:
Seelische Resilienz – bevor die kollektiven Felder zu groß werden.


👉 Im nächsten Teil:

Warum Achtsamkeit keine Flucht ist – sondern ein stabiler Raum, um bei dir zu bleiben, wenn draußen die Systeme kippen. Und: die erste konkrete Übung aus meinem Newsletter.


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