Urlaubsreif – aber urlaubsunfähig?

Warum Hochleister:innen den Stress mit in die Hängematte nehmen – und wie Du wieder bei Dir ankommst


„Ich will frei sein – aber der Urlaub stresst mich mehr als der Alltag.“

So oder so ähnlich beginnen viele Gespräche mit meinen Klient:innen. Einer von ihnen – erfolgreicher Unternehmer mit fünf Mitarbeitenden – hatte sich einst das Ziel gesetzt: Freiheit. Keine Urlaubsanträge mehr. Stattdessen: einfach losfahren, reisen mit der Familie, das Leben genießen.

Doch lange Zeit war genau das nicht möglich. Denn Urlaub bedeutete für ihn:

  • Vorbereitung bis spät in die Nacht
  • der Wunsch, alles perfekt zu übergeben
  • das Gefühl, im Urlaub trotzdem nie ganz draußen zu sein
  • und danach: ein Berg an Arbeit, der doppelt so hoch schien wie vorher

Tief verankert in ihm:
„Ohne mich geht es nicht. Ich bin verantwortlich.“

Auch sein Unternehmenscoach konnte diese innere Überzeugung nicht vollständig auflösen – obwohl die Strukturen stimmten. Denn: Das Nervensystem spielt nicht nach Excel-Tabellen.


Ich kenne das selbst.

Früher, als ich noch als Juristin arbeitete, war es ganz ähnlich:
Ich wollte meiner Vertretung die Arbeit erleichtern – und saß regelmäßig bis 22 Uhr im Büro. Ich arbeitete nicht nur meine Aufgaben ab, sondern alles, was im Tagesbetrieb liegengeblieben war. Dokumentierte, ordnete, sortierte – nicht aus Kontrollzwang, sondern aus Sorge.

Ich wollte niemandem zur Last fallen. Ich wollte alles im Griff haben.

Was passierte?
Ich wurde im Urlaub krank. Mein Körper fiel in ein Loch – der Stressabfall wurde zur Einladung für das Immunsystem, sich auszuruhen. Erholung? Fehlanzeige.


Urlaub als Spiegel tiefer Muster

Mein Klient war in diesem Jahr das erste Mal wirklich draußen: Drei Wochen mit seiner Familie, ohne Laptop, ohne Termine.
Fußball mit den Kindern. Spaziergänge mit seiner Frau. Hängematte im Garten.

Er hatte es geschafft.
Und doch, als er zurückkam:

  • Der Arbeitsberg überwältigte ihn.
  • Die Mails türmten sich.
  • Das schlechte Gewissen meldete sich: „Ich habe ja nichts getan.“

Er sah nur, was offen war – nicht, was er erreicht hatte.

Kein Schulterklopfen. Kein Innehalten. Kein: „Ich habe mein Leben ein Stück verändert.“


🌀 Was also tun? – Feier, was Du geschafft hast.

Wenn Du alte Muster unterbrechen willst, brauchst Du neue Signale an Dein System. Nicht laut. Nicht dramatisch. Sondern sanft, regelmäßig, ehrlich.

Eine meiner liebsten, kleinsten und wirksamsten Übungen:

🎉 Die 2-Minuten-Feier-Übung

So geht’s:

  1. Such Dir eine Mini-Aufgabe, die Du in ca. 2 Minuten erledigen kannst.
    Etwas, das Dich schon länger nervt oder Energie bindet:
    • 5 alte Handyfotos löschen
    • Einen Beleg abheften
    • Eine Mail beantworten
    • Etwas endlich aus der Wäschekiste holen
  2. Feiere Dich anschließend – bewusst, körperlich, ehrlich:
    • Klopfe Dir auf die Schulter
    • Sage Dir: „Das habe ich gut gemacht.“
    • Mach einen Luftsprung oder leg Dir die Hand aufs Herz
    • Atme durch und spüre für 3 Sekunden: „Ich darf loslassen.“

Warum das wirkt

Dein Nervensystem braucht klare Impulse:
„Gefahr vorbei. Ich bin sicher. Ich darf entspannen.“

Denn: Wer würde feiern, wenn der Säbelzahntiger vor einem steht?

Mit diesem bewussten Mini-Ritual sagst Du Deinem System:
„Ich bin im sicheren Modus. Ich bin in Verbindung. Ich kann mich selbst anerkennen.“

Es geht nicht um Belohnung. Nicht um Selbstoptimierung.
Sondern darum, dass Du Dir selbst bedeutest.


✨ Achtsame Selbstführung beginnt mit innerer Wertschätzung

Wenn Du Dich selbst feierst – nicht laut, nicht aufgesetzt, sondern ehrlich –,
entsteht etwas ganz Wertvolles: innere Anerkennung.

Dann musst Du nicht mehr im Außen nach Bestätigung suchen.
Dann verändert sich, wie Du mit Mitarbeitenden, Partner:innen, sogar Deinen Kindern sprichst.
Dann entsteht Raum. Präsenz. Selbstführung.

Vielleicht, ganz leise, entsteht dann etwas, das in unserer Zeit so kostbar geworden ist:
Ein Gefühl von Zuhause-Sein in Dir selbst.


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