Erprobte Wege aus Erschöpfung. Mit dem Inneren Kind.
Energie schöpfen. Selbstkritik beenden Teil 2
Praktische Wege aus der Selbstkritik
Hier nun Teil 2 des Blogartikels.
Zu Teil 1
Wie kommt man am besten raus, wenn im Heute innere, klare Befehle, “Jetzt lass das doch mal”, oder ähnliches keine dauerhafte Wirkung haben?
Zu allererst der Nofallplan und die Vorbereitung
Der Notfallplan stellt keine Heilung dar, sondern ist ein hilfreicher Stoppbuzzer. Wenn die Gefühle unangenehm werden, kannst Du
- an etwas stark Riechendem schnuppern oder
- in eine Ingwerknolle beißen oder
- das Kleine 1x1 innerlich aufsagen oder
- 10 Kniebeugen machen oder
- vergleichbar körperliches Anstrengendes (z.B. Klo schrubben, auf der Stelle rennen…) tun.
Das klingt total irre: das sind handfeste Möglichkeiten, Dich sofort ins Hier und Jetzt und aus dem emotionalen Film von damals rauszuholen.
Gehe davon aus, dass Du nicht sinnvoll, logisch nachvollziehbar denkst, wenn Du in einem Flashback steckst (Dein Neokortex, also der logisch denkende Teil Deines Gehirns kann dann gerade nicht volle Leistung bringen). Bitte notiere Dir Deine Notfallapotheke auf einem Zettel gut sichtbar oder lege Dir Deine Hilfsmittel sofort greifbar bereit, z.B. das Fläschchen mit ätherischem Öl steht da, damit Du ohne groß nachdenken kannst, sofort einen starken angenehmen Geruch in der Nase hast. Wenn Du mit Burnout/Erschöpfung fit genug für Sport bist, hilft auch Sport hervorragend, um so einen Film zu unterbrechen.
Für die weitere Vorbereitung ist folgendes wichtig: die nun folgende Übung zeigt nur tiefgreifende Wirkung, wenn Du aus der ursprünglichen Situation äußerlich ausgestiegen bist. Also falls Du gerade auch im Außen Kritik ausgesetzt bist, musst Du erst raus, und sei es, dass Du Dich ein paar Wochen Dich krankschreiben lässt, zur Freundin fährst und den/die Partner/Partnerin da lässt, wo er/sie ist, die Eltern mal ein paar Wochen nicht anrufst (wer auch immer in Deiner Umgebung Dich deutlich spürbar kritisiert. Nicht gemeint ist natürlich, wenn Du Dich gelegentlich mal mit Deinem/r Partner/in oder anderen Menschen in die Wolle bekommst. Das ist normal. Aber solange es bei Dir regelmäßig zum guten Ton gehört, dass Du im Außen angegriffen wirst, hilft die beste Übung nicht.
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In diesem Fall kannst Du Dir mit Vergebenstechniken, schamanischen Atemübungen, Engelenergien etc. Erleichterung verschaffen, aber die folgende Übung bitte aus einer sicheren Situation heraus durchgehen. Vergleiche das mit einer Wunde an Deinem Daumen. Solange Du darain herumpulst, kann die Wunde nicht richtig heilen, egal, wieviel Du sie besingst, Dir Heilung visualisierst oder Engel um Hilfe bittest oder was immer an energetischen Heiltechniken Du verwendest.
Dann geht es jetzt los:
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Als allererstes die kritische Stimme im Kopf wertschätzen!!! “Danke, dass Du mich damals mich beschützt!” Danke Dir! Klingt komisch, weil es sich so nach Selbstsabotabe anfühlt und nicht nach einem Schutzmechanismus. Doch Dein Unterbewusstes weiß, dass es ein Schutzmechanismus ist. (Siehe für die Erklärung Teil 1 dieses Blogbeitrages) Alleine diese Wertschätzung holt viel Druck aus dem eigenen seelischen System.
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Gehe in der Zeit zurück: stelle Dir vor, in welchem Alter das ungefähr gewesen sein könnte. Meist hat man eine Idee, wann der Auslöser für die zermürbenden innere Stimme eingesetzt haben könnte. Es kommt nicht darauf an, dass es objektiv wahr ist oder dass es die allererste Situation war. Es kann auch eine ganz typische Situation von damals sein. Es muss sich nur für Dich selbst stimmig anfühlen.
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Diese jüngere Person als Du innerlich ansprechen. Ganz wichtig: Du bist heute nicht mehr die Person von Damals, selbst wenn z.B. das Mobbing am Arbeitsplatz erst zwei Wochen her ist. Heute bist Du der Mensch von heute. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Alles andere gibt es nicht präsent, auch wenn die Vergangenheit Dich im Heute ziemlich piesackt. Daher bitte Deine eigene, vergangene Person als ein “Du” ansprechen.
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Sprich Dein Ich von damals mit dem Gefühl an, das Dein ich damals hatte, und bestätige, dass Dein jüngeres Ich sich damals genauso gefühlt hat. Das Heilsamste ist Bezeugen ohne zu bewerten!!! Das fällt am allerschwersten. Bis hier war es im Grunde noch einfach, eher lästiges Vorgeplänkel. Jetzt kommt die ganze Sensibilität/Überforderung/Überlastung, die Du damals überspielen musstest, um die Situation durchzustehen, hoch. (Ist es sehr heftig, gehört man in eine Traumatherapie, ansonsten hilft der Notfallplan (s.o.), wenn es in Einzelfällen zu unangenehm wird.) Das interessante ist, heute bist Du in Sicherheit (ganz wichtig, s.o. unter die Vorbereitung) und Du bist älter. Es ist nur noch das Gefühl (mach Dir das selbst und Deinem jüngeren Ich ganz deutlich), aber nicht mehr die Originalerfahrung, die hochkommt! Nicht einmal, wenn Du unfassbar Quälendes erlebt haben solltest: es ist nicht mehr die Originalerfahrung! Vielmehr ist es Deine Lebensenergie, die Du befreist und Deine Lebenserfahrung. Deine Selbstliebe, Dein Mitgefühl wächst sofort, sobald das Gefühl einmal richtig erfasst wurde. Im Außen ist nichts zu tun, nur - wie die Buddhisten es ausdrücken: Mit dem Schmerz sitzen. Wenn Du weißt, wie Du Dir bei der geistigen Welt Hilfe holen kannst, dann tue es, mit einer kleinen Einschränkung. Bitte um Hilfe, dass Du, heute Älter, Dich so stark und so sicher fühlst, dass Du das Gefühl von damals im Hier und Jetzt bezeugen und abschließen kannst. Bitte nicht um Hilfe, das Gefühl wegzumachen. Wahrscheinlich funktionert es ohnehin nicht, aber wenn doch, könntest Du Dich um die Erfahrung bringen. Duwürdest Dir den eigentlichen Preis Deines Lebens: Erfahrungen auf diesem Planenten sammeln und daran wachsen, Deine eigene Lebensenergie, wegnehmen, ohne dass die Vergangenheit selbst sich ändert. Denn das überlastende Ergeignis der Vergangenheit hat schon stattgefunden.
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Nächster Schritt: sich bei dem jüngeren Ich bedanken, dass er/sie sich um das Durchstehen so gut gekümmert hat. Dann fragen, was er/sie stattdessen gebraucht hätte. Immer in der zweiten Person “Du” bleiben, damit Du nicht haltlos in einen Flashback reinrutscht (dann ist Deine Hirnkapazität zu stark eingeschränkt, s.o. unter Notfallplan). Vielleicht braucht die jüngere, im Gedächtnis abgespeicherte Person einen Kuschelort, vielleicht will sie direkt mit Dir kuscheln, vielleicht will sie schreien, dass die Wände wackeln oder etwas mit Schwung an eine Wand klatschen. Oft muss man mit der Person von damals zusammen trauern, dass es so ungemütlich war, dass das äußere Geschehen sich so im Inneren festgesetzt hat. Das funktioniert alles virtuell in Deinem Kopf. Du verbringst Zeit mit einem liebevollen Menschen in Dir selbst. Kümmere Dich eine Weile um Dein jüngeres Ich. Du wirst sehen, die Bilder in Deinem Kopf von damals verändern sich. Es kann Sekunden dauern zu heilen, es kann Wochen dauern. Wichtig ist nur, sich so lange zu kümmern, bis sich die jüngere Person von damals entspannt, Vertrauen gewonnen hat und integriert ist. (Es kann sein, dass Du Nr. 4 und 5 drehen musst, also erst mit Deinem jüngeren Ich arbeiten, z.B. einen ganz sicheren, virtuellen Ort für Dein jüngeres Ich schaffen und dann erst zu Nr. 4 übergehen und seinen Schmerz bezeugen kannst.)
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Danach: Frage, ob Dein jüngeres Ich weiß, wie weit Du schon älter geworden bist, und dass Du heute ganz andere Möglichkeiten hast, z.B. blöde Situationen zu verlassen, anderen die Meinung zu geigen, was auch immer. Denn dieses jüngere Ich ist in der Vergangenheit stecken geblieben und hat nicht bemerkt, wie die Zeit verging. Heute kannst Du dem Schutzanteil zeigen, dass es anders geworden ist. (Deswegen war die Vorbereitung, s.o., so wichtig. Sich selbst verarschen kann man auf diesem Level nicht. Das kann man komplett vergessen. Der innere abgespeicherte Schutzanteil wird entweder gar nicht vorkommen oder Dir ziemlich deutlich zu verstehen geben, dass es heute nicht anders, nicht sicher ist und daher den bisherigen Schutz durch Selbstkritik weiter bestehen lassen.)
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Es kann sein, dass die Person von damals noch nicht so richtig Vertrauen in den Erwachsenen von heute, der Du jetzt bist, hat. Z.B., wenn Du Dir immer noch etwas zu viel gefallen lässt oder zu wenig Rücksicht auf Deinen Körper nimmst. Dann wird das Vertrauen nur durch neues Tun aufgebaut. Es wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als das Fehlende nachzulernen. Das Gute daran: man kann alles, was man für ein selbstbestimmtes Leben braucht, nachlernen, wirklich alles. Sogar in erschöpften Zuständen lässt sich das ein oder andere vom Sofa aus nachlernen. Es dauert auch meist nicht lange. Denn jetzt weißst Du genau, wofür Du es tust. Ein Coach oder Therapeut kann Dir hier helfen, wenn es schneller gehen soll.
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Was richtig toll ist, die Hirnareale, die für die innere Kritik zuständig waren, sind ja da, sie sind gebaut. Sie können sofort neue Aufgaben übernehmen. Häufig bieten sich Warnfunktionen an. Z.B. damals hat der kleine Junge /das kleine Mädchen in der Vergangenheit Dich vor herumschreienden Lehrern geschützt (oder vor was auch immer es war), dann kann er oder sie Dich heute sofort warnen, wenn Du Dich mit unangenehmen Leuten herumschlägst, von denen Du eigentlich gar nichts willst und die Dir nur Deine Energie rauben. Frage den jetzt integrierten Anteil in Dir, was er oder sie gerne für Dich tun würde.
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Der dazugehörende stereotype Glaubenssatz (siehe Teil 1 des Blogbeitrags) löst sich meist von alleine im Lichte der Wertschätzung und des Bezeugens der Vergangenheit auf. Kannst Du ihn noch spüren, dann frage bei ihm nach. Genau! Du kannst Dir den Glaubenssatz wie vorher Dein jüngeres Ich als ein “Du” vorstellen. Es kann eine Mensch, ein Tier, ein Drache, ein Yak sein, was Dir dafür passend erscheint. Befrage diesen Anteil in Dir zu diesem Glaubenssatz. Wenn der stereotype Satz z.B. heißt “Keiner mag mich!”, frag nach, wer ganz genau mag Dich nicht. Da können erstaunliche Antworten herauskommen (mein Verstand glaubt immer, die Antwort schon zu kennen. Doch er liegt erstaunlich oft daneben. Also wirklich nachfragen und auf die Antwort lauschen). Mein Glaubenssatz war z.B., dass ich auf diesem Planeten überflüssig wäre. Genau nachgefragt: “Für wen überflüssig?” Bei der Antwort stellte ich überrascht fest: Ja, klar, für konkrete Personen damals war ich in bestimmten Situationen eine Belastung. Sie gaben mir das Gefühl, überflüssig zu sein. Mein eigenes Hirn hat dieses erlernte Gefühl generalisiert auf mein ganzes Leben angewandt (was eine normale Aufgabe der Amygdala ist). Hinter dieser generalisierten Aussage steht eine ganz konkrete Situation. Diese lässt sich zum einen mit der oben beschriebenen Übung heilen. Der Glaubenssatz ist ein Schutzanteil, zum anderen helfen im Anschluss für die konkret umrissene Verletzung Vergebenstechniken wie Ho’oponopono oder die Bitte an die geistige Welt um Heilung. Denn nun ist die seelische Erfahrung tatsächlich bezeugt und erfahren.
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Wenn Du Dir der jüngere Person und vielleicht auch dem Glaubenssatz von damals voll und ganz innerlich in die Augen schaue kannst, hast Du es in der Regel geschafft.
Wie oft darf man die Übung machen?
Denkbar ist, dass Du viele solcher kleinen innerer abgespaltener Hirnareale hast, die Dich in emotionale Flashbacks treiben. Es hat Dich vielleicht nicht nur eine Person in Deiner Vergangenheit kritisiert. Dann heißt es wiederholen, wiederholen, wiederholen.
Es ist nicht so, dass Du Dich während der Heilungsphase die ganze Zeit schlecht fühlst. In der Regel fühlst Du Dich mit jeder Integration ein bisschen besser und stabiler. Übung macht auch hier den Meister. Es geht immer schneller und schneller. Am Anfang dauert es vielleicht Wochen pro Schritt, später kann es sich um Sekunden handeln: wenn Du an der Kasse Deine Lebensmittel bezahlst, Du merkst, oh, jetzt fühle ich mich gerade ohne für mich erkennbaren Grund schlecht, was könnte es sein? Vielleicht das Gefühl aus der Zeit von …. Danke für Dein Vertrauen, dass Du Dich jetzt zeigst, was darf ich gerade wertschätzen und annehmen? Was hätte es stattdessen gebraucht? Danke, dass Du damals für mich gesorgt hast, heute sorge ich für Dich. Und schon gehst Du zwei Minuten später nach dem Einpacken Deiner Lebensmittel fröhlich pfeifend aus dem Supermarkt.
Heilung geschieht von allein
Unser psychischen und körperlichen System ist auf Heilung ausgerichtet. Holst Du Dir eine körperliche Wunde, beginnt der Körper sofort mit dem Heilungsprozess. Das gleiche gilt für Geist und Seele. Zum Teil haben wir uns ziemlich tiefe Wunden früher zugezogen. Körper und Seele stellen solche Wunden nach hinten, um erst einmal das Überleben zu sichern. Erst wenn das Überleben gesichert ist, zeigen sich diese Wunden. Sie wollen heilen. Die Vergangenheit zeigt sich in Flashbacks, weil die Seele genauso heilen will, wie der Körper. Sie verfügt genau wie der Körper über Selbstheilungsfähigkeiten, die Du mit der oben beschriebene Technik unterstützen kannst. Dadurch wird der sozusagen das Turbo-Heilprogramm eingeschaltet.
Wenn Du Deine inneren, selbstkritischen Anteile aus der Vergangenheit integrierst, verschwinden Flashbacks, die sich auf Selbstkritik beziehen. Die harten Glaubenssätze wirken mit der Zeit eher albern und lustig, lassen sich viel leichter ersetzen, als wenn man direkt zum Mentaltrainer läuft und auf Teufel komm raus versucht, direkt stereotype Glaubenssätze in hilfreiche Funktionen umwandeln (s.o. Nr. 8).
Es kann sein, dass alte Trigger nicht vollständig verschwinden. Die gute Nachricht: selbst wenn Du in einen negativen Gefühlszustand reinrutschst, merkst Du das in Sekunden und Du erinnerst Dich, Dich innerlich selbst in den Arm zu nehmen. Nach Sekunden bist Du auch wieder draußen. Ich kann an dieser Stelle die Arbeit von Andreas Goldemann empfehlen. Normalerweise heißt es in der Neurophysiologie: was die Amygdala einmal als Trigger abgespeichert hat, gibt sie nicht mehr her. Einzige Ausnahme: Du ziehst in ein tibetisches Kloster. Man hat festgestellt, dass die Amygdala von langjährig meditierenden Mönchen nicht auf übiche Trigger im Hirnscan erkennbar reagiert. Ich habe den Eindruck, dass die von Andreas Goldemann benutzten Frequenzen (z.B. das Programm “Claim Your Brain”) auch gut helfen. Auf der Coach sitzen und sich von Andreas Goldemann besingen lassen ist v.a. in Corona-Zeiten einfacher und auf lange Sicht etwas weniger aufwendig in der Anwendung als 20 Jahre im Himalaya leben.
Jetzt können auch all die vielen anderen, energetischen Methoden gut helfen. So hilft ein schamanisches Ritual mit Pusten und ins Feuer werfen ganz hervorragend, weil unser Gefühlskostüm noch das des Steinzeitmenschen enthält und Rituale fest in unserem kulturellen Unterbewusstsein verankert sind. Rituale markieren sichtbar Übergänge. Also wenn Du Deine emotionalen Hausaufgaben (Bezeugen der Vergangenheit, Sitzen mit dem Schmerz) erledigt hast, wirken Rituale als äußeres Signal: “Jetzt ist es vorbei”, Wunder. (Oder natürlich auch in der Variante: “Jetzt beginnt etwas Neues!”)
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Warum kostet Selbstkritik so viel Energie?
Um die Trennung von Damals (der selbstkritische Anteil half damals über durch die Notsituation und bleibt darin verhaften) und Heute in Deinem Gehirn aufrecht zu erhalten, braucht Dein Gehirn enorm viel Energie. Bei Erschöpfungszuständen ist diese Energie an sich schon reduziert und das Ergebnis ist, dass in einem Burnout uns diese Flashbacks besonders häufig einholen. Wir fühlen uns dann noch schlechter, nicht nur erschöpft. Oben drauf kommt noch der emotionale Flashback. Daher ist es so empfehlenswert, gerade in Zeiten eines Burnouts sich diese feststeckende Energie zurückzuholen.
Häufig diagnostizieren Ärzte dann Depression. Es kann sich dabei um eine Fehldiagnose handeln. Bei mir blieb dann immer ein ganz schlechter Nachgeschmack, wenn ich diese Diagnose aufs Auge gedrückt bekommen habe. Im Laufe meines Lebens hatte ich ein paar Burnouts. Es fühlte sich an, als ob der Arzt vor mir Ursache und Folge vertauscht. Als ob er das Problem von Henne und Ei oberflächlich wegwischt. Ich fühlte mich erst erschöpft. Das Blei in den Glieder, die sehr langwierige fast nicht mehr feststellbare körperliche Erholung, weil drei Tage hinlegen nichts mehr brachte, war zuerst da und erst nach einiger Zeit häuften sich die unangenehmen Flashbacks.
Die komplexe Traumafolgestörung ist eine häufig übersehene Stressfolgeerkrankung, was ich früher auch nicht wusste.
Und noch etwas Wichtiges zum Schluss: wenn Du am Anfang das Gefühl hast, Dich dieser Übung nicht alleine stellen zu können (denk daran, es ist nur das erinnerte Gefühl, nicht die Originalerfahrung) oder zu wollen, dann nimm Dich selbst ernst: am besten ab zum Traumatherapeuten. Andere therapeutisch arbeitende Menschen mit solidem Zusatzwissen im Bereich Trauma, wie z.B. Schamanen, Aufsteller oder Körpertherapeuten können helfen, Dich bei Deiner Innenarbeit zu unterstützen.
Viel Erfolg und ganz liebe Grüße Alice Windolf
PS: Wer sich die volle Breitseite zum Abbau alter Strukturen geben will, das Buch von Micheal Singer, Die Seele will frei sein: Eine Reise zu sich selbst, ist sehr empfehlenswert.
PS 2: Wenn Du damit Erfolg hattest und welche Schwierigkeiten Du dabei hattest, dann schreibe gerne einen Kommentar. Falls Du noch etwas wirksameres gefunden hast, dann natürlich gerne auch als Kommentar unten posten.